Märkische Sagen und Märchen

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G. Reimer, 1843 - 388 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 107 - Kürfürsten verlassen und die Stiege nach dem Garten, wohin er sein Pferd beschieden hatte, hinunterging. Er fuhr sie darauf zornig an, indem er sie fragte, ob sie noch nicht Fürstenblut genug gesoffen und noch mehr haben wolle, worauf sie ihn statt aller Antwort mit solcher Gewalt die Treppe hinunter warf, daß ihm die Rippen krachten; 20 jedoch erhielt er dadurch keinen weiteren Schaden.
Seite 68 - Kreuz gestanden, ist in der Länge, Breite und Höhe bis an das Dach recht viereckigt von Mauersteinen aufgeführt gewesen , hat oben ein Kreuzgewölbe und darüber ein viereckigt zugespitztes Dach gehabt. Die Thür oder Eingang von abendwärts ist niedrig gewesen, alfo daß man im Eingehen sich etwas bücken müssen.
Seite 69 - Gast so lange auf sich festzuhalten, bis ihn der Schmied selbst loslasse; zweitens, daß sein Apfelbaum im Garten die Hinaufsteigenden gleicherweise nicht herablasse; drittens, daß aus seinem Kohlensacke keiner herauskäme, den er nicht selbst befreite. Diese drei Bitten gewährte auch der fremde Mann und ging darauf von dannen. Nicht lange währte das nun, so kam der Tod...
Seite 222 - Ach, sagte sie, ich muß mir etwas in den Fuß getreten haben, möchtest du nicht einmal nachsehen, was es wohl sei und es herausziehen?
Seite 224 - Unter dem faß aber gerade ein Bauer, der hatte sich Holz gehauen, um Eggenpflöcke zu schneiden, und wie er den Wolf erblickte, kroch er eilig auf den Baum und verbarg sich in den Zweigen. Der Wolf aber sehte sich unten nieder und sann nun über all das Unglück, das ihn heute betroffen hatte, nach.
Seite 136 - Dieser begab sich hierauf sort, umging den adlichen Hof im Kreise, soweit als ihm gedäucht, daß der Frösche Stimme verdrießlich sein könne, gebrauchet darunter seine Wissenschaft und bringet damit zu Wege, daß der Frösche Geplärre aufhört. Und in diesem Stande ist es hernach mit den Fröschen noch bis auf diesen Tag geblieben, also daß sie zwar in dem Wasser und Morast bei dem adligen Sitz gesunden werden, aber kein solch Geschrei, als außer diesem Zirkel verführen. Das würde aber hundert...
Seite 106 - Kurfürsten einmal deutlich zeigte; sie erschien nämlich in den Jahren 1659 und 1660, kurz vorher, ehe die Mutter des Kurfürsten starb, mehrmals, und der damalige Oberstallmeister v. Burgsdorf äußerte unterschiedliche Male, daß ihn wohl sie zu sehen verlange, denn er war ein beherzter und kühner Mann. Da währte es denn auch nicht lange, so zeigte sie sich ihm, als er abends eben den Kurfürsten verlassen, und die Stiege nach dem Garten, wohin er sein Pferd beschieden hatte, hinunterging.
Seite 225 - Nun, nun, so ernstlich war's ja nicht gemeint!" Aber jetzt war's zu spät und er hat weder mehr kuriert, noch Landmessung gehalten, noch Priester gespielt, sondern ist da unter dem Birnbaum gestorben, und der Bauer hat sich einen Pelz aus seinem Balg gemacht. Die Geschichte von der...
Seite 18 - Ersteren, hat sich aber dabei ausbedungen, daß man ihn nicht auf eine schmähliche Weise zu Tode bringen möchte, wogegen er versprach, daß er von seiner bösen lebensart abstehen, auch dem heiligen Georg zu Ehren eine Kirche bauen wollte, um dadurch seiner Missethaten halber einige Büßung abzustatten. Er wurde darauf am leben gelassen, und er bauete, um sein Versprechen zu lösen, die St. Georgen- Capelle...
Seite 222 - ... ging er denn traurig weiter und kam nach einiger Zeit an den Rand eines Waldes, wo er zwei Ziegenböcke erblickte, die sich gewaltig mit den Hörnern stießen. Er trat heran und fragte nach der Ursache ihres Streites, und da erzählten sie ihm, sie seien von ihren Herren hier angebunden, um zu grasen, und nun wisse keiner von beiden, wo die Grenze sei, und jeder glaube, einer tue dem andern zuviel.

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